Die 76ers vor der Trade-Deadline 2024
Die Trade-Deadline (08. Februar 2024) rückt näher und nicht wenige Teams werden bis dahin versuchen, den ein oder anderen Trade durchzuführen.
Nachdem die Sixers den wechselwilligen Bart nach L.A. geschickt
haben, erwarteten nicht wenige Fans und Experten einen weiteren Trade, der den sportlichen
Verlust auffangen sollte. Zumal die Sixers „nur“ Rollenspieler als Gegenwert
erhielten.
Dass die im System Nurse aber derart gut funktionieren
würden, war nicht abzusehen. Aktuell stehen die Sixers mit einer Bilanz von
23-11 auf dem dritten Platz im Osten.
Nur reicht das Personal für einen tiefen Playoff-Run? Ungewiss.
Bekannt ist dagegen, dass Daryl Morey gern ordentlich Cap-Space im Sommer hätte. Stand jetzt geht der Plan auf: Nach der Saison stehen nur die Gehälter von Joel Embiid ($51.4 Millionen), Tyrese Maxey (RFA, Qualifying Offer: $6.3 Millionen), Paul Reed ($7.7 Millionen) und Jaden Springer ($4.0 Millionen) in den Büchern.
Daher sind Trades für große Verträge nicht zu erwarten. Also kein Zach LaVine oder auch Jerami Grant. Zumal hier ohnehin sportliche Fragezeichen bestehen.
Vielmehr war zu hören, dass Morey die Bankrotation aufpolstern möchte. Neben guten Rotationsspielern mit auslaufenden Verträgen können die Sixers auch so manche Picks bieten – und Tobias Harris. Der Veteran wird immer wieder genannt, wenn es um Trades mit den Sixers geht. Sein auslaufender Vertrag ($39.3 Millionen) könnte interessant für andere Teams sein. Allerdings ist der Forward nicht unwichtig im aktuellen Gefüge, sodass er wohl die nächste Trade-Deadline ohne Wechsel übersteht.
Welche Spieler kämen für die Sixers in Frage – welche Teams würden sich an den Verhandlungs-tisch setzen?
Kurz und knapp ein paar Optionen:
Pascal Siakam (29; 1 Jahr, $37.9 Millionen): Oft genannt
aber unwahrscheinlich, denn das Verhältnis zwischen ihm und Nick Nurse ist
schwierig. Der sagte vor der
Saison zudem: „I don’t particularly want to have my old
Raptors guys here.“
Unabhängig davon hat Siakam einen auslaufenden Vertrag und will im
Sommer vermutlich lukrativ bezahlt werden.
Bogdan Bogdanović (31; 4 Jahre, $17Millionen pro Jahr): Der
WM-Finalist wäre ein offensives Upgrade für die Bank, ist aber auch äußerst
verletzungsanfällig.
Die Hawks drehen scheinbar alles auf links und machten bis auf Trae Young und
Jalen Johnson jeden Spieler verfügbar.
Ist der Serbe für die auslaufenden Verträge von Marcus Morris Sr. ($17.1
Millionen) und Kenyon Martin Jr. ($1.9 Millionen) plus Picks zu haben? Vielleicht.
Ich würde dennoch nicht machen.
Harrison Barnes (31; 3 Jahre, $18 Millionen pro Jahr) + Kevin Huerter(25; 3 Jahre, $16.3 Millionen pro Jahr): Die Kings sollen bereit sein, beide abzugeben. Nur geben sie sich mit Tobias Harris zufrieden? Sicherlich nicht. Die Kings wollen gewinnen. Zudem widersprechen beide zusammen dem Plan von Morey. Und nur Huerter? Schon eher denkbar. Bleibt die Frage, was die Kings wollen. Ich denke, die Sixers können da nicht weiterhelfen.
Keldon Johnson (24; 4 Jahre, $18.5 Millionen pro Jahr): Auch er
widerspricht dem Sommer-Plan, ist aber verfügbar und die im Rubuild steckenden
Spurs können mit auslaufenden Verträgen sowie Picks etwas anfangen.
Johnson ist ein robuster, jedoch kleinerer Flügelspieler (198m), der an beiden
Enden des Feldes solide agiert und in dem funktionierenden Sixers-Konstrukt eine
positive Entwicklung nehmen kann. Definitiv eine Überlegung und Anruf bei Brett
Brown wert.
Tyus Jones (27; 1 Jahr, $14 Millionen): Sofort machen. Der Premium-Guard adressiert das fehlende Playmaking von der Bank, trifft den Dreier stark (42.6%), bringt kein Risiko (auslaufender Vertrag) und die Wizards sind derart im Eimer, dass sie keine Mondpreise aufrufen werden.
Alex Caruso (29; 2 Jahre, $9.3 Millionen): Auch hier – sofort machen. Musterprofi, Edelverteidiger, guter Spielmacher und trifft zur Zeit ebenfalls 42.6% von Downtown. Sein Preis dürfte allerding ungleich höher sein, sodass ich hier etwas skeptisch bin. Dennoch sollte Morey in der Windy City anrufen und hören, was die Bulls verlangen – das ist wohl abhängig davon, in welche Richtung die Franchise tendiert. Hoffentlich wissen sie es selbst schon.
Grundsätzlich könnte man noch über Lauri Markkanen und/oder Jordan Clarkson nachdenken. Allerdings machen die Utah Jazz eher den Eindruck, zumindest mit dem Finnen in die Zukunft zu gehen. Und Verhandlungen zwischen Morey und Ainge? Oha.
Die Wunschlösung? Mikal Bridges. Der verlorene Sohn ist Teil
der aktuell mies aufspielenden Brooklyn Nets. Das Team aus dem Big Apple ist
ebenfalls bestrebt, den Kader anzupassen – nur Bridges ist nicht verfügbar und
soll weiterhin ein Net bleiben.
Fazit: Ich kann auf weitere Trades verzichten und gehe gern
mit der aktuellen Mannschaft in die Playoffs, auch wenn es vergangene Nacht wirklich nicht gut aussah (92:128 vs. Knicks). Was dann kommt, wird man sehen.
Dass dieses Team – wenn gesund – aber erfolgreichen Basketball spielen kann, ist
offensichtlich.
Das LineUp bestehend aus Maxey-Melton-Batum-Harris-Embiid hat beispielsweise das beste Netrating der Liga und von der Bank kommen erfahrene wie auch
talentierte Spieler, die in ihren jeweiligen Rollen gut funktionieren. Dazu
steht endlich ein echter Headcoach an der Seitenlinie, sodass auch
InGame-Adjustments kein Fremdwort mehr in South Philly ist.
Und im Sommer kann man dann mit frischem Wind und massig Capspace neu denken.
Und hoffentlich endlich den Vertrag von Maxey verlängern!
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