Quo Vadis Utah Jazz? Eine gewagte Idee als mögliche Richtung.

Die Utah Jazz werden nach einer Regular-Season der Extraklasse nicht einmal mehr Heimvorteil genießen können. In der ersten Playoff-Runde warten dann entweder die Dallas Mavericks oder die Golden State Warriors und es ist davon auszugehen, dass sich die Jazz-Profis früher in den Sommerurlaub verabschieden werden als ihnen wohl lieb ist.

Ist das der Fall, wird es möglicherweise eine interessante Offseason in Salt Lake City. Denn schon jetzt ist leichte, natürlich auch medial befeuerte Unruhe zu vernehmen. Allen voran geht es um die Personalie Quin Snyder, der bereits mit den L.A. Lakers in Verbindung gebracht wird. Verständlich, denn der Übungsleiter gehört zu den besten in der Association und ist einem Tapetenwechsel nach acht Jahren am Salzsee wohlmöglich nicht abgeneigt. Zumal es wohl wenig reizvollere wie herausfordernde Anstellungen als in L.A. gibt. Wobei, vielleicht wird in New York oder auch als Nachfolger von Popovic (hoffentlich nicht) ein kompetenter Mann gesucht. So oder so: Danny Ainge wird Snyder nach all den Jahren keine Steine in den Weg legen.

Neben Snyder wirft auch die Personalie Rudy Gobert Zukunftsfragen auf. Der Franzose konnte bisher nur selten zeigen, dass sein Spiel playofftauglich ist. Zudem mehren sich die Meldungen, dass andere Teams über eine Verpflichtung Goberts nachdenken. Und scheitern die Jazz erneut, sind sie einem Trade wohl nicht abgeneigt. Zumal auch Spannungen zwischen ihm und Mitchell immer mal wieder die mediale Runde machen. 

Fasst man beides zusammen, riecht es nach einem Reset in Utah. Auf die Spitze getrieben könnte das wie folgt aussehen:

  • Das Team tradet Rudy Gobert ($38 Millionen, noch vier Jahre ab kommender Saison) nach Dallas und bekommt Dwight Powell ($11 Millionen, noch ein Jahr) sowie Tim Hardaway Jr. ($19 Millionen, noch drei Jahre). Vermutlich wird Dallas das Paket noch mit Picks garnieren müssen.
  • Zudem traden die Jazz Mike Conley Jr. ($22 Millionen, noch zwei Jahre – das letzte nicht garantiert) und Bojan Bogdanovic ($18 Millionen, noch zwei Jahre) nach L.A. für – Achtung, jetzt wird es wild – Russel Westbrook ($47 Millionen, auslaufender Vertrag) und Austin Reaves ($1.5 Millionen, Qualifying Offer für 2022/23).

Die Jazz könnten dann entweder mit Westbrook in die Saison gehen und ihn ggf. später nochmal traden oder sie einigen sich mit ihm auf einen zeitnahen Buyout, sodass die Mannschaft auf einen Schlag die des Donovan Mitchell wäre.

Und bei dem liegt wohl die größte Herausforderung: Schaffen es Ainge sowie General Manager Justin Zanik, ihm einen solchen Reset schmackhaft zu machen?

Generieren die Jazz durch die Transfers und einen möglichen Westbrook-Buyout Platz im Kader, könnten sie zudem den ein oder anderen Free-Agent verpflichten. Zumal durch die auslaufenden Verträge von Juan Hernangomez und Hassan Whiteside noch weitere Dollar frei werden. Klar, Salt Lake City ist selten das Ziel namhafter Profis – aber gute bzw. passende Rollenspieler oder Jungprofis könnten dort eine Perspektive an der Seite von Mitchell sehen. Zumal nicht viele Franchises über Capspace im Sommer verfügen.
Warum also nicht Kelly Oubre Jr., Bruce Brown, Collin Sexton (RFA), Jalen Brunson, Dennis Schröder, Isaiah Hartenstein, Mo Bamba (RFA), Chris Boucher, Thomas Bryant oder sogar Deandre Ayton (RFA) ein Angebot machen? 

Fakt ist: Ein klassischer Rebuild ist wohl keine Option. Dafür ist Mitchell schon zu gut und ihm ein solcher Neuaufbau auch nicht zu vermitteln. Zudem haben die Jazz keine volle Schatulle zeitnaher, hoher Picks. Schlimmer noch: Den 2022er Firstrounder nehmen die Grizzlies in Anspruch.

So bleiben also zwei, vielleicht drei Möglichkeiten: 

  1. Die Utah Jazz machen weiter, wie bisher und versuchen, das Team punktuell zu verstärken.
  2. Die Utah Jazz versuchen, mit diesem Team aber neuem Coach ein besseres Playoff-Team zu werden.  
  3. Die Utah Jazz drücken den Reset-Knopf und gehen mit neuem Trainer sowie ohne Gobert in die neue Saison.

Fans und Experten dürfen also gespannt sein. Denn nicht nur den Lakers und Knicks steht ein spannender Sommer bevor.

marcel

 

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