Basketball & HipHop: Die Größten im Business und überraschende Features!

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Basketball ist Jazz! Davon waren Ernie Butler und Holger Geschwindner überzeugt – und letztlich auch Dirk Nowitzki. Basketball ist aber auch HipHop, ist Rap. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. War es für die Herren um Dirk eine Spielphilosophie, genügt bei der Verbindung von Basketball und HipHop ein Blick in Spotify, Soundcloud oder andere Streamingdienste. Denn dort lassen sich tatsächlich zahlreiche NBA-Spieler finden, die Zeit im Tonstudio verbracht haben.

Sportler also, die Musik machen. Okay. Klingt fragwürdig? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Denn gerade HipHop bzw. Rap ist ohnehin eng mit Basketball verwoben. Vor allem in den USA, wo die Kids regelmäßig mit beiden Welten aufwachsen – ob in den Straßen, den Hinterhöfen, auf den Freiplätzen oder vor den digitalen Endgeräten. Basketball gehört zu HipHop und HipHop zu Basketball. Letzteres wird zum Beispiel in den Tracks verschiedenster Künstler thematisiert. Andersherum sitzen die Protagonisten aus dem Rap-Business regelmäßig Court-Side oder sind ViP-Gäste bei so mancher Party eines NBA-Spielers. Zudem engagieren sich bekannte Größen auch wirtschaftlich bei Teams, wie zum Beispiel Jay-Z, Nelly oder Will Smith. Wiederum andere sind mitunter laute Botschafter ihrer Franchises, wie Drake, Fat Joe, Ice Cube, Snoop Dogg oder Outkast.  

Diese Verflechtungen führten schon in der Vergangenheit dazu, dass Rap- oder RnB-Künstler den ein oder anderen NBA-Spieler gefeatured haben – wie Ende der Neunziger, als Kobe Bryant in Brian McKnights „Hold me“ ein paar Zeilen droppte oder Chris Webber, der zusammen mit Kurupt „Gangsta, Gangsta“ veröffentlichte.

Gastauftritte sind das eine. Eigene Songs oder gar Alben definitiv das andere. Und das versuchten tatsächlich nicht wenige. Und auch hier gibt es ein Leistungsgefälle – wie eben auch auf dem Hartholz selbst. So bezeichnete beispielsweise Allen Iverson sein 2001 nicht veröffentlichtes Album unter dem Künstlernamen Jewelz selbst als „embarrassing“, wobei er eher die sprachlichen Entgleisungen meinte, als den musikalischen Wert. Denn der wurde an vielen Stellen gelobt. Mittlerweile bringt Spotify „Misunderstood“ auf die Ohren. Weniger gelobt und schnell wieder vergessen wurde Dwight Howards Album „Shoot For The Stars“. Ein anderer Center erhält dagegen Lob für sein Talent am Mikro: Andre Drummond, der als Dre Drumm schon so manchen Gastauftritt hinlegte. Auch JaVale McGee erhielt positive Kritiken für sein Debütwerk „Pierre“, ist aber auch schon länger als Producer aktiv.
Bleiben wir bei den Centern. Denn unter denen befindet sich wohl der erfolgreichste Rapper aller NBA-Spieler: Shaquille O’Neal. Nicht nur, dass der stets gut gelaunte Riese auf zahlreiche Alben und Auftritte zurückblicken kann. Er hat auch Tracks mit bekannten Rap-Größen aufgenommen, wie beispielsweise The Notorious B.I.G., RZA & Method Man oder Ice Cube & B-Real.

Zurück in die Gegenwart. In der ist ein auf dem Parkett erfolgreicher Guard nicht weniger talentiert am Mikro – und nicht weniger respektiert. Gemeint ist Damian Lillard aka Dame D.O.L.L.A., der Rap nach eigener Aussage als politisch empfindet, dem die Message wichtig ist. In Verbindung mit dem linken Bewusstsein in Portland und seiner Liebe zur Stadt sowie der Verbundenheit zur Franchise kommt Dame äußerst sympathisch daher.


Ganz neu auf dem Feld der rappenden NBA-Spieler ist Kawhi Leonard, der im Oktober  “Culture Jam“ mit sieben Tracks veröffentlichte. Das von ihm co-produzierte Erstlingswerk versammelt zahlreiche Künstler, bietet aber auch ein paar Zeilen vom Funguy selbst.

Bleiben wir bei hochdekorierten, zukünftigen Hall-of-Famern, muss an dieser Stelle auch Kevin Durant genannt werden. Der Superstar hat das Internet bereits mit seinen Freestyle-Künsten im Beisein von Kanye West beglückt. Dass er mit niemandem geringeren als LeBron James einen Track aufnahm, spricht für die Klasse der beiden – die Herren trauen sich einfach alles zu, was der Titel It ain’t easy" eher nicht vermuten lässt.  

Ebenfalls hoch im Kurs der Kritiker steht Iman Shumpert, der bereits seit Jahren liefert. Auch am Mikro war Lou Williams aktiv, der in einem Interview auf die Frage nach den aktuell besten Rappern der NBA antwortete: „I would say Shump because that’s Shump’s thing, but I probably make the best songs though. Free-styling and rap battles, I’ll go with Shump.” 

Den Großen aus der Hood nacheifern? Das tat Brooklyn-Native Lance Stephenson, der 2014 „Hot N****“ veröffentlichte. Naja, Musik ist und bleibt Geschmackssache. Und die ist auch bei Aaron Gordon oder Marvin Bagley III ein Thema, wobei letzterer am Mic definitiv eine bessere Figur macht als aktuell am Ball. Dass auch Lonzo Ball bereits Songs und Musikvideos im Petto hat, überrascht dagegen weniger – ist das Ball-Imperium in Person von LaVar Ball doch auf ultimatives Marketing und Talent- sowie Gewinnmaximierung gepolt.

Wiederum überraschend ist, dass auch Tony Parker so manchen Song zum Besten gab – natürlich auf Französisch. Und auch eine andere Hornisse – wenngleich Parker nur kurz in Charlotte spielte – versucht sich als Rapper: Highflyer Miles Bridges hatte schon den ein oder anderen nicht unbeachteten Gastauftritt.
Die Liste ließe sich problemlos fortführen. Ob Ron Artest und später als Metta World Peace, Stephen Jackson feat. Marquis Daniels, Victor Oladipo, DeLonte West, Marcus Smart, DeJuan Blair…

Ballin‘BG hat in drei Teilen mal einige Sequenzen von Musicvideos zusammengeschnitten – inklusive einiger WOW- aber auch WTF-Momente (Part I siehe unten).

 

Um den Kreis zu schließen, geht es zurück in die Neunziger. So gibt es als Rausschmeißer noch ein unvergessenes Highlight: Den im Jahr 1994 veröffentlichten und bei Amazon noch immer als CD erhältlichen Sampler „Basketball's Best Kept Secret“ mit Tracks von u.a. Shaq, Malik Sealy, Dana Barros, Jason Kidd, Gary Payton, Chris Mills oder Brian Shaw. So, Mic Drop!

 marcel  

 

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