Five Hundred or Less: Keith Van Horn (495 Wörter)
Am 25. Juni 1997 begann in
Charlotte eine neue Ära, als die Spurs Tim Duncan an erster Stelle zogen. Und an Nummer
zwei? Hier wählten die 76ers Keith Adam Van Horn – noch vor Chauncey Billups oder
Tracy McGrady. Einen 2.08m langen Schlacks von der University of Utah, den sie jedoch gleich weiter nach New Jersey schickten.
Dort legte der Freund langer Socken starke 19.7
Punkte pro Spiel auf, verzückte Fans wie Experten und belohnte sich mit der Berufung
ins All-Rookie-First-Team. Zudem erreichten die Nets erstmals seit vier Jahren
wieder die NBA-Playoffs.
Dass Zweitjahresprofis meist einen Schritt nach vorn machen, konnte Van Horn bestätigen. Denn das Jahr darauf war sein statistisch bestes: 21.8 Punkte sowie 8.5 Rebounds im Schnitt. Zahlen, die denen seiner beeindruckenden College-Zeit glichen. Der ehemalige Utah Ute war dreimal in Folge Spieler des Jahres in der WAC und ist in dieser Conference wie auch an der University of Utah noch immer Scoring-All-Time-Leader. Während seiner College-Zeit wurde er zudem früh Vater – verlor aber auch viel zu früh seinen eigenen Vater. Erfahrungen, die ihn prägten. Sein damaliger Trainer Rick Majerus (ESPN: "Coach Rick Majerus dies at 64") half ihm durch diese Zeit und war zudem Pate seiner Tochter. Immer wieder betont der in Fullerton, Kalifornien geborene Van Horn die enge Verbindung mit der Universität – weit über dem Basketball hinaus.
Den konnte Van Horn definitiv spielen. In seinen Anfangsjahren wurde der Cover-Athlet von NBA-Jam'99 sogar mit Larry Bird verglichen, was nicht nur an der Statur und Hautfarbe lag. Denn Van Horn war ein smarter Spieler, der seine Größe unter dem Korb zu nutzen wusste, aber auch den Dreier traf (Karrierewert: 36.1%). Im Jahr 2002 dann der Höhepunkt: Die NBA-Finals. Gegen die Shaq-Kobe-Lakers hatten die Nets um Van Horn, Jason Kidd, Richard Jefferson und Kenyon Martin jedoch keine Chance (0:4).
Der anschließende Trade nach Philadelphia läutete die zweite, die frustrierende Hälfte seiner neunjährigen NBA-Karriere ein: In vier Jahren spielte er für vier Teams und wurde innerhalb von 19 Monaten dreimal getradet. Etwas, was den vierfachen Vater zum Nachdenken brachte: „It hurt my kids in terms of feeling like they had a home. I really felt uncomfortable every couple of years taking them out of schools.“ Im Jahr 2006 entschloss er sich nach den verlorenen Finals im Trikot der Mavericks ein Jahr zu pausieren. Aus der Pause wurde schließlich das Karriereende im Alter von 30 Jahren – und das ohne Reue sowie zum Wohle der Familie: „So maybe not necessarily for my career or as an individual, but just as a father and a husband, it was best that I stop.“ (The Salt Lake Tribune: "Ex-Ute Keith Van Horn left NBA at age 30 and never looked back")
Fakten: Keith Van Horn bei basketball-reference.com
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