Five Hundred or Less: Anthony Mason (498 Wörter)



Titellos, nur eine Allstar-Nominierung und Karrierewerte von 10.9 Punkten, 8.3 Rebounds und 3.4 Assists in 13 NBA-Jahren beschreiben einen Spieler, der nicht zu den Stars der Liga, nicht einmal zu denen einer Franchise zu zählen ist. Und zu denen gehörte Anthony Mason wahrlich nicht. Dennoch war Mase ein wichtiger Spieler für seine Teams – vor allem während seiner Zeit bei den Knicks und Hornets, inklusive des Erreichens der NBA-Finals (1994), des Sixth-Man-of-the-Year-Award (1995) sowie der Berufung ins All-Defense-Second- und All-NBA-Third-Team (1997). 
Nur was machte den 2.01m großen Forward so wertvoll? Sein Dreier war es zumindest nicht. Denn der war quasi nicht existent – es gab Spielzeiten, in denen er es gar nicht von Downtown versuchte. On fire war er dagegen in der Saison 1997/98 – damals probierte er es zehnmal aus der Distanz und traf nicht ein einziges mal. Und trotzdem war der 1966 in Miami geborene Linkshänder seiner Zeit voraus, weil er zwei Dinge vereinte: Das Ballhandling und die Agilität eines Guards sowie den Körper eines Forwards. Obendrein war er ein sehr guter Verteidiger. Dieses Paket gepaart mit einer tadellosen Einstellung und einem Motor, der seinesgleichen suchte – Mason führte Mitte der Neunziger die Liga bei den gespielten Minuten an (1995/96, 1996/97) – machte ihn vor allem im Madison Square Garden zum Publikumsliebling. Auch, weil er einer von ihnen war. 
Denn Anthony George Douglas Mason, wie der Bigman mit vollem Namen hieß, wuchs in New York auf – genau genommen in Queens. Dort traf er im Jersey der Springfield Gardens Highschool auf die späteren NBA-Profis Mark Jackson und Kenny Smith – inklusive der gewonnen Stadtmeisterschaft im Jahr 1983. Es sollte sein einziger Titel bleiben.
 

Trotz seiner Stärken sahen ihn die wenigsten ebenfalls in der NBA. Denn nicht selten geriet er mit Gegenspielern, Trainern aber auch Teamkameraden aneinander. Zudem galt er als zu klein für die Forward-Position und zu langsam für den Flügel. Die vier Jahre am College in Tennessee änderten wenig daran. Dennoch bekam er die Chance auf eine NBA-Karriere. Doch diese Chance verpuffte sehr schnell wieder, nachdem ihn die Trail Blazers 1988 in der dritten Runde an 53. Stelle zogen und kurz danach entließen. Die Tür zur Association schien geschlossen zu sein, sodass Mason erst nach Europa und schließlich nach Venezuela ging, bevor er 21 Spiele für die New Jersey Nets (5.1 Minuten 1989/90) sowie 3 Spiele für die Denver Nuggets (7.0 Minuten 1990/91) absolvierte und dabei erste NBA-Luft schnuppern durfte. Ebenfalls Anfang der Neunziger war er in der CBA für die Tulsa Fast Breakers (29.9 Punkte und 14.8 Rebounds) sowie für die Long Island Surf (27.8 Punkte und 11.2 Rebounds) in der USBL aktiv. Diese Auftritte blieben nicht unbemerkt und verschafften ihm einen Platz im Summer-League-Roster der Knicks unter Pat Riley. Der Rest ist viel zu kurze Geschichte. 
 
 
Denn der Vater von vier Kindern verstarb 2015 viel zu früh mit 48 Jahren infolge eines Herzinfarktes. Dass der freundliche Riese mit den teils kunstvollen Frisuren auch neben dem Hartholz in so manchem Film und Hip-Hop-Track weiterlebt, ist dabei eine letzte Randnotiz. R.I.P. Mase!
 

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