Five Hundred or Less: Nick Collison (499 Wörter)
Was haben u.a. Kobe Bryant, Tim Duncan, Bill Russell, Dirk Nowitzki, Larry Bird, Dr. J, John Stockton, Reggie Miller und Nick Collison gemeinsam? Richtig, sie sind Legenden des Sports, viele mit Platzkarten für die Hall of Fame und sie alle liefen jeweils nur für eine Franchise auf. Dabei fällt ein Mann etwas aus der Reihe: Nick Collison, auch Mr. Thunder genannt. Einer der seltenen One-Teamer. Alles andere trifft auf den 2.08m großen Big Men nicht zu. Denn mit der Hall of Fame hat der ehemalige Kansas Jayhawk so wenig zu tun, wie Oklahoma City mit Strand und Meer.
Nicholas John Collison war kein Star. Er kam sogar den größten Teil seiner NBA-Karriere von der Bank (920 Spiele, 177 als Starter). Dennoch war er wichtig für sein Team, für die Franchise. So wichtig, dass er der erste und bisher einzige Akteur der Oklahoma City Thunder ist, dessen Nummer nicht mehr vergeben wird. Diese Ehre wurde ihm bereits am Collage zu teil, da er sein Team in den Jahren 2002 und 2003 gar als NCAA-Player of the Year sowie Top-Scorer der Big 12 Conference ins Final Four brachte.
Nach 15 Jahren NBA zeichnen seine Karrierewerte ein anderes
Bild: 5.9 Punkte (53.4% FG), 5.2 Rebounds in durchschnittlich 20.4 Minuten
lassen keinen Scorer und Go-to-Guy vermuten. Vielmehr einen Rollenspieler, der
die kleinen Dinge machte, sich für das Team aufopferte und hart arbeitete.
Genau dieses Bild bestätigen seine Weggefährten, wie u.a. Sam Presti: „Nick
Collison's career in Oklahoma City was unique. Unique in that he helped create the internal
standards for work ethic, selflessness, citizenship and professionalism for an organization that was
starting from scratch.”
Dass trotz fehlender Trophäen und Titel kein Thunder mehr die Nummer 4 tragen wird, ist einzigartig und spricht einerseits für die Franchise aber eben auch für Collison selbst, der die Besonderheit einzuordnen weiß: „Well for me I just felt very fortunate. To be able to find a home, a place for a role player like myself who spent the majority of my career coming off the bench, it’s rare to be able to find a home like that and it really worked out for me in Oklahoma City, and Seattle before that.”
Von den Seattle SuperSonics 2003 an 12. Stelle gezogen entwickelte sich der Sohn eines Basketball-Jugendtrainers zu einem soliden wie robusten Rotationsspieler, der sich von Jahr zu Jahr verbesserte – bis er in der Saison 2007/08 seine Karrierebestwerte von 9.8 Punkten und 9.4 Rebounds auflegte. Anschließend kam der Umzug nach Oklahoma, den Collison als „very difficult“ bezeichnete. In der neuen Heimat angekommen half der Edelreservist an der Seite von den jungen Stars Westbrook, Durant und Harden, die Franchise wieder relevant zu machen – inklusive sechs Jahre Playoff-Basketball.
Wenig überraschend ist, dass er der Franchise nach dem Karriereende treu geblieben ist. Heute arbeitet der Vater einer Tochter an der Seite von Sam Presti im Frontoffice der Thunder, wobei er 2020 noch den Lernprozess betonte: „Yeah, I guess I’m working with the front office, I’m mostly learning.“ Stets der bescheidene Mr. Thunder.
Fakten: Nick Collison auf basketball-reference.com
Mehr: Interview auf forbes.com, Jersey-Retirement
Titelfoto: Getty Images/Zach Beeker I Artikelfoto: Getty Images/Noah Graham
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